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Improtheater

Improvisationstheater macht Spaß

Viele Menschen würden gerne Theater spielen, sich auf der Bühne austoben und in andere Rollen schlüpfen – oder auf der Bühne endlich mal ganz sie selbst sein. Wenn da nur nicht der ganze Text wäre, und schließlich ist Schauspiel eine ernst zu nehmende Kunst, und wer traut sich schon, sich bei einem Vorsprechen der kritischen Jury zu stellen, um überhaupt Aufnahme in einer Theatergruppe zu finden?
IMprotheater macht spaßDas Improvisationstheater stellt all diese Anforderungen nicht an seine Akteure, und es ist der perfekte Spaß für alle, die gern spontan ihre Ideen umsetzen und auf die der anderen Mitspieler reagieren wollen. Fern von starren Texten und spielerischen Techniken lebt das Improvisationstheater, das auch Improtheater oder einfach kurz Impro genannt wird, von der Lebendigkeit seiner Akteure. Natürlich ist es auch beim Improvisationstheater von Vorteil, wenn man gelernt hat, die Stimme „in die letzte Reihe zu werfen“, allein schon, um am nächsten Tag nicht zu krächzen wie ein Rabe. Der Schwerpunkt beim Impro liegt aber auf der Kreativität.
Schauen wir uns kurz das klassische Theater an, um das Improvisationstheater verstehen zu können. Seit tausenden von Jahren schreiben Autoren die Stücke für das Theater, die Texte werden durch den Regisseur inszeniert und umgesetzt. Als guter Schauspieler gilt im klassischen Theater oft der, der bereit ist, sich als willenloses Werkzeug des Regisseurs zu sehen, der als Transportmittel des Textes fungiert, so wie der Pinsel des Malers das Werkzeug ist, um die Farbe auf die Leinwand zu bringen. Für viele Schauspieler ist es immer wieder eine schwierige Gratwanderung, die Wünsche des Regisseurs umzusetzen und dabei noch die eigene Persönlichkeit in die Rolle zu legen. Und mache Schauspieler gelten als „Diva“ oder werden der Star-Allüren bezichtigt, wenn sie versuchen, ihr eigenes Verständnis des Stückes – gegen den Willen des Regisseurs – künstlerisch umzusetzen.
Das Improvisationstheater ist eine Nische zum Aufatmen, und vor allem macht es unendlich viel Spaß! Hier dürfen Schauspieler – ob Laien oder Profis – sich selbst als Autor, Regisseur und Darsteller austoben, denn beim Impro gibt es keinen Text und keinen Regisseur. Das macht es auch so geeignet für Neueinsteiger und Menschen, die einfach Spaß an der Spontanität haben. Wer bereit ist, mit seinen Mitspielern emotionales und verbales Pingpong zu spielen, wer sich nicht scheut, vor Publikum in haltloses Lachen oder in Tränen auszubrechen, wer gern spontan reagiert und auch keine Angst hat, auf der Bühne im Eifer des Gefechts zur Belustigung des Publikums über die eigenen Füße zu fallen, der ist beim Improvisationstheater genau richtig.
Denn nichts ist so lebendig, wie diese „aus dem Boden gestampften“ Aufführungen. Natürlich ist es schwer, aus dem nichts einen Einstieg in ein Stück zu finden. Besonders klassisch ausgebildete Schauspieler tun sich hier oft schwer, da sind die Laien im Vorteil! Aber wofür gibt es ein Publikum? Zu Beginn des Stücks darf bei vielen Improgruppen das Publikum entscheiden, wovon das Stück handeln soll, und die Aufforderung an die Schauspieler lautet dann: „Macht was draus, wir wollen unterhalten werden!“
Wer das Schauspielern im Blut hat, läuft hier zur Höchstform auf und kann sich selbst völlig neu entdecken, denn man arbeitet allein mit seiner Persönlichkeit. Wenn die Chemie der Truppe stimmt, gibt es beim improvisierten Theater leuchtende Augen und begeisterten Applaus. Jedes Stück ist einzigartig, und wer seine Liebe zum Improvisationstheater entdeckt hat, der kommt nie wieder davon los – ganz gleich, ob als Akteur oder als Zuschauer.

 

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